Yoga gehört zu Asien wie das Wasser im Brunnen. Daher war es nicht verwunderlich, dass ich in den fünf Jahren, die wir in Singapur leben durften, damit in Berührung kam. Eine Tennisfreundin nahm mich zum ersten Mal mit in ein klitzekleines, sehr spartanisches Studio. Etwas eingeschüchtert und unsicher erlebte ich die ersten Stunden dort: beobachtete sozusagen aus der letzten Reihe, die ruhigen, kraftvollen Bewegungen, die tiefen Atemzüge der anderen Yogis. Es vergingen nur ein paar Monate, bis Yoga meine anderen Sportarten wie Tennis, Laufen und Schwimmen in den Hintergrund drängte.

Aus zwei Stunden die Woche wurden drei, dann vier und schließlich eine tägliche Praxis. Die klaren, wenn auch strengen Anweisungen meines indischen Lehrers, seine kritischen Blicke und seine ruppigen Adjustments hatten etwas in mir losgetreten, was anspornte und mich trotzdem zufrieden nach Hause gehen ließ. Meine Ausbildung zum 500 Stunden Ashtanga/Hatha Yoga Trainer bei Tirisula Yoga in Singapur war eine wundervolle Erfahrung und das Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich des Yoga in Singapur und Südostasien schier unendlich.

Yoga ist tatsächlich eine Reise. Eine Reise, die immer wieder aufs Neue spannend ist. Jede Praxis ist unterschiedlich, jede Stunde eine Erfahrung, jede neu gemeisterte Asana ein kleiner Erfolg, jeder Schüler eine Bereicherung. Ich praktiziere ein kraftvolles, fließendes Vinyasa mit vielen Elementen aus dem Ashtanga und dem Shivananda Yoga mal mit yogischer oder moderner Musik, mal in völliger Stille und Core-Kräftigungsübungen sind ein wichtiger Bestandteil. Ich glaube fest an die Worte des großen Sri Pattabhi Jois: „Yoga is 99 percent pratice and one percent theory. Do your practice and all ist coming.“

In diesem Sinne ist es mir eine besondere Freude bei Yoga & Mehr unterrichten zu dürfen. „Sei bereit für Neues und schöpfe Kraft aus Altbewährtem“ ist dabei mein Motto.